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CTH 381

Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 381 (TX 2017-12-02, TRde 2017-12-09)



§ X65
120 -- Der Vogel nimmt Zuflucht im Nest,72
121 -- und er (über)lebt.
122 -- Ich aber habe Zuflucht bei dem Wettergott piḫaššašši genommen,
123 -- lass mich (über)leben73!
124 -- Worüber ich den Göttern meine74 Fallldarlegung mache,
125 -- fülle die Worte in die Götter ein (d.h. trage sie vor)75!
126 -- Sie sollen mich erhören!
127 -- Und auch dann werde ich den Wettergott piḫaššašši immer wieder76 erhöhen:
Wort über Rasur geschrieben.
Wort über Rasur geschrieben.
Im folgenden Zwischenraum diagonaler Keil.
Beckman G.M. 1986a, 22 schlägt – mit Güterbock H.G. 1983c, 137f. – folgende Übersetzung vor: „(When) a bird takes refuge in its nest, the nest preserves its life (var.: an it lives)“. Ebenso García Trabazo J.V. 2002a, 347 („viértelas“). Singer I. 1996a, 66 plädiert hingegen für eine Übersetzung mit 'Käfig', was im gegebenen Kontext schlecht nachvollziehbar ist.
Singer I. 1996a, 41 übersetzt präterital, was möglich ist: „and he has kept me alive“, Klinger J. 2013c, 126 gar präsentisch, was nicht möglich ist. Für die morphologisch mehrdeutige Form erscheint hier in den Bitten die Deutung als Imperativ passender.
Possessive Funktion ausgedrückt durch -z(a).
Es handelt sich dabei im Hethitischen um eine Metapher für 'sprechen, rezitieren' (freundlicher Hinweis von Paola Dardano). Das HEG S, 1168 überträgt die Passage folgendermaßen: „Nimm die Worte ... und schütte sie vor das Angesicht der Götter (= lass (mein Gebet) zum Antlitz der Götter dringen!)“.
Funktionsspektrum von -ške-.

Editio ultima: Textus 2017-12-02; Traductionis 2017-12-09